Wir wollen es lernen!

Und es ist gar nicht so einfach!
18 Lernwillige sind am 3. September in die Schule nach Horneburg gekommen, um den Kampf mit den Jagdhörnern aufzunehmen.
Voller Spannung und Erwartung stehen sie vor Rosi und fragen sich, was sie jetzt machen sollen.
Einfach mal alle Muskeln anspannen, die Backen ordentlich aufblasen und kräftig Luft durch das Horn blasen. Merkwürdig – es kommt gar nichts raus außer etwas warmer Luft.

Und – wie geht das jetzt weiter???
Rosi sagt: es ist eigentlich genau so einfach, wie Auto fahren, wenn man weiß, wie Kupplung, Gas und Bremse funktionieren.
Nur – wo sind diese Teile an den Jagdhörnern?

Die gibt es natürlich nicht! Das gute Blasen wird durch unsere korrekte Atmung und unsere Lippen erzeugt.
Die Muskeln dafür werden von uns im Alltag kaum beachtet oder beansprucht.

Also heißt das ganze Spiel „Muskeltraining“.

Und tatsächlich, die Übenden fühlen sich wie im Fitnessstudio – nur bei uns darf dabei gelacht werden, wenn die Dampflokomotive anfängt zu schnauben und Luft ablässt oder alle Muskeln plötzlich locker gelassen werden sollen, damit die Luft wirklich daher kommt wo sie herkommen soll und dahin geht, wo sie hin soll.
Also – weiter üben, geduldig bleiben und viel lachen. Es bleibt spannend.

Zum Kurs für das Erlernen des Blasens auf dem Jagdhorn habe ich (Rosi Meyer) einen interessanten Bericht von Irene König (Jagdverein Hubertus Bad Homburg e.V.) im Internet gefunden.
Es sind Gedanken, die ich gut nachvollziehen kann und gerne zitiere:

„Dein Jagdhorn – das unbekannte Wesen“

Man kann vorne hineinblasen und hinten kommt etwas heraus – oder umgekehrt!
Man kann Wasser hineinfüllen.
Man kann es aufhängen.

Zuerst entsteht eine gewisse Neugier:

„Was fang ich mit dem Teil an?“

Nachdem man es mehrmals hin- und hergedreht hat, entschließt man sich hineinzublasen!
„Gute Idee!“, denkt man, holt tief Luft und bläst sich und die Backen ordentlich auf.

Was passiert? – NICHTS! – Kein Ton, kein Garnichts, nur heiße Luft“
„Mein Gott, und dabei hab´ ich mich so angestrengt.“

Das Gleiche noch mal, mit noch mehr Luft. Auch das bringt nichts – außer, dass ich bald platze! Also muss ein anderer Weg her. Wie könnt´ man´s denn noch angehen?

Nachdem auch das Hineinpusten auf der anderen Seite nichts gebracht hat, entschließt man sich, der Bläser-Lehrerin zuzuhören!
„Technik“, hat sie gesagt.

„Wie, Technik“???? Es ist ja nichts dran zum drehen oder drücken ……..ach, nicht am Horn, an mir soll ich drehen: Mund schmal machen, Lippen breit!

„Breitmaulfrosch“ hat sie gesagt.

„Gübt´s hür nücht“ – haben wir geantwortet.

„Wie bläst ein Breitmaulfrosch Jagdhorn??? – Das haben wir in Wildtierkunde nicht gehabt!“

Nach einigen Stunden Übung hat es dann geklappt, ein erster Ton kam heraus.
„Hurra, es war geschafft – jetzt können wir´s.“ Also sofort gleich munter weiter!
Aber ach – die Luft bleibt aus, die Lippen tun weh, die Töne werden immer schwächlicher. Bis am Schluss nichts mehr rauskommt. Noch nicht mal „heiße Luft“. – Zitat Ende –

Wie mein früherer Lehrer stets sagte: „Üben hilft leider!“.
Und viel Spaß macht es auch – und den haben wir auch an jedem Übungsabend. Dabeisein ist alles – und ich freue mich auf jeden Teilnehmer, damit dieses schöne Brauchtum des Jagdhornblasens weiter erhalten und getragen werden kann.

Der nächste Anfängerkurs für Jagdhornbläser beginnt am 2. September 2019.

Anmeldungen bitte unter

Rosi Meyer