
Stader Jägerschaft appelliert an alle Naturfreunde: Sicherheit hat stets Vorrang – Warnhinweise der Jäger in den Revieren unbedingt beachten
10. Oktober 2017 – Im Herbst sind Wildtiere im Wald, Feld und Flur aktiver als zu anderen Jahreszeiten: Maisernte, Damwildbrunft und Holzeinschlag sind nur einige Gründe. Auch großräumige Bewegungsjagden finden jetzt statt, auch Treib- oder Drückjagden genannt, ebenso Erntejagden bei der Maisernte auf Schwarzwild. Darauf weist die Kreisjägerschaft Stade hin und bittet Autofahrer, Spaziergänger, Jogger, Reiter und andere Naturfreunde, entsprechende Warnhinweise für den jetzt verstärkt stattfindenden Jagdbetrieb unbedingt zu achten. Weiterhin liegt jahreszeitlich das Hauptverkehrsaufkommen auf den Straßen sowohl morgens wie abends jetzt in der Dämmerungsphase; also ist dort bei verstärktem Wildwechsel noch mehr Aufmerksamkeit als in den Sommermonaten geboten.
Generell wird in der Jägerschaft auf Sicherheit im Jagdbetrieb allergrößter Wert gelegt, wie die Jägerschaft Stade bei dieser Gelegenheit betont. Um Jagdteilnehmer und Unbeteiligte vor Gefahren zu schützen, gelten für Jagdteilnehmer strenge Vorschriften. Insbesondere bei Bewegungsjagden müssen sich alle an der Jagd Beteiligten durch signalfarbene Kleidung deutlich von der Umgebung abheben. Das jeweilige Jagdgebiet ist für Erholungssuchende in der Regel gekennzeichnet, und das Schussfeld für jeden einzelnen Schützen wird genau festgelegt. Hochsitze und erhöhte Stände sorgen bei Drückjadgen dafür, dass Schüsse in Richtung Boden abgegeben werden, das Erdreich dient also als natürlicher Kugelfang.
Außerdem sind Jagdhunde mit signalfarbenen Westen ausgestattet, die sie weithin sichtbar machen. Während der Jagd können Hunde oder Wildtiere in Waldnähe unvermittelt am Straßenrand auftauchen und unvermittelt die Straße queren. Die Jägerschaft Stade ruft daher Verkehrsteilnehmer zu besonderer Rücksichtnahme auf: vorübergehende Geschwindigkeitsbeschränkungen und Hinweisschilder sollten unbedingt beachtet werden.
„Die Mais-Erntejagden auf Schwarzwild im Herbst ermöglichen in unserer Region einen effektiven Eingriff in den Wildbestand. Doch Sicherheit geht dabei stets vor, Personen oder Nutztiere dürfen auf keinen Fall gefährdet werden“, erläutert Dr. Martin Wenzel, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Stade.
Insbesondere die Jagd auf Wildschweine stellt in unserer Region während der Maisernte eine besondere Herausforderung dar: Maisfelder werden vom Schwarzwild von der Milchreife Anfang August bis zur Ernte im Oktober gerne als Nahrung und Lebensraum genutzt, es kann zu erheblichen Fraß-, Tritt- und Lagerschäden kommen. Hier sind die Wildschweine in dieser Zeit schwer zu bejagen und können erhebliche Wildschäden verursachen
Die beginnende Erntezeit der Maisflächen öffnet ein kurzes Zeitfenster, um jagdlich effektiv die wachsenden Bestände zu regulieren. Die Ernte bietet in vielen Revieren oftmals die einzige Chance, wirksam regulierend in die Population einzugreifen. Wenn die Mais-Häcksler anrücken, sind die Wildschweine gezwungen, das schützende Blattwerk zu verlassen, um neue Einstände zu suchen – und können bei diesem Herauswechseln effektiv bejagt werden. „Die Sicherheit hat gerade bei der Mais-Erntejagd für alle Beteiligten oberste Priorität”, so Dr. Martin Wenzel, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Stade.
Bevor der Jäger anwechselndes Schwarzwild am Maisfeld erlegt, wird er seine Umgebung genau in Augenschein nehmen und eine Hintergrundgefährdung ausschließen. Ein Schuss in Richtung von Personen, Erntefahrzeugen, Straßen oder Häusern ist strengstens untersagt. Die Schützen werden nach Bezug des ihnen von der Jagdleitung zugewiesenen Standes Kontakt zu ihren Nachbarschützen herstellen. Dieser Stand darf nicht eigenmächtig verlassen werden. Die Waffe darf erst auf diesem Stand geladen und muss anschließend gesichert werden. Sie ist unmittelbar vor der Abgabe eines Schusses zu entsichern und muss nach Beendigung der Jagd sofort entladen werden.
Dr. Martin Wenzel, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Stade, betont zusammenfassend: “Auf Wildwechsel hinweisende Verkehrsschilder, rot umrandete Dreiecke mit Aufdrucken wie ‚Achtung Treibjagd‘ oder ‚Vorsicht Jagd‘ bitten wir jetzt unbedingt zu achten. Großräumigen Bewegungs- und Mais-Erntejagden dauern mehrere Stunden. In dieser Zeit sollten die gekennzeichneten Flächen und Wege nicht betreten werden. Auf derart kenntlich gemachten Straßen und Wegen entlang des Jagdgebietes sollten Autofahrer wegen der Gefahr des erhöhten Wildwechsels die Geschwindigkeit drosseln. Wir bitten ebenso die Jäger und Nichtjäger die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen wahrzunehmen, im Interesse aller Beteiligten!“
Für Rückfragen:
Dr. Martin Wenzel
Vorsitzender Jägerschaft Stade e.V.
Tel.: 04164-888800
E-Mail: JaegerschaftSTD“at“t-online.de
Foto zum Abdruck (Copyright DJV)
Bild: Warnschild “Treibjagd” (DJV, Rolfes)