
Myxomatose bei Feldhasen in Niedersachsen
– Handlungsempfehlungen Stand Oktober 2025 –
Wir möchten alle Revierinhaber darauf hinweisen, vermehrt auf kranke Hasen und
Fallwild zu achten bzw. diese gegebenenfalls zu entnehmen, bitte beobachten sie auch
ihre Kaninchenbesätze. Das hohe Maß an Eigenverantwortlichkeit und
Verantwortungsbewusstsein, dass die Revierinhaber in Niedersachsen auszeichnet, soll
mit den nachstehenden Empfehlungen unterstützt werden:
Aus neu betroffenen Revieren, also Revieren, in denen das Virus bislang noch
nicht vorgekommen ist, senden Sie verendete oder offensichtlich krank erlegte
Feldhasen als auch Kaninchen an die Stellen des LAVES in Hannover, Oldenburg
oder dem zuständigen Kreisveterinäramt. Bitte beachten Sie dabei, dass eine
Anzahl von 3 Tieren pro Revier ausreichend ist, um die Untersuchungsämter nicht
zu überlasten.
Bitte geben Sie auf dem Einsendebogen unbedingt an, dass eine Kopie des
Befundes an das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
(ITAW) gesendet wird.
Führen Sie in Ihrem Revier eine Feldhasen-Zählung
(Scheinwerfer/Wärmebildzählung-Taxation) durch und melden Sie die Ergebnisse
im Rahmen der Wildtiererfassung (WTE) an die Landesjägerschaft, um negative
Populationsentwicklungen frühzeitig zu erkennen. Die WTE ist ein wichtiges
Instrument, um das Vorkommen und die Auswirkungen dieses Seuchenzuges
gezielt zu beobachten und daraus Maßnahmen und Empfehlungen abzuleiten.
In Revieren mit akutem Ausbruchsgeschehen und Anzeichen von Myxomatose
oder anderen Krankheiten im Besatz sollte auf eine Bejagung der Hasen verzichtet
werden.
In betroffenen Revieren: Auslassen der Hundearbeit, keine Weitergabe von
Schleppwild. Zudem achten Sie auf Hygienemaßnahmen um das Virus nicht
weiterzutragen. Das betrifft auch Schuhwerk, Kleidung und Ausrüstung.
Bergung & unschädliche Beseitigung von verendeten Tieren (soweit nicht
eingeschickt), um eine Ausbreitung dieser relativ umweltresistenten Viren zu
verhindern. In Fällen von massenhaft auftretenden verendeten Tieren, sollten über
die Jägerschaft die entsprechenden Stellen am Landkreis in den Vorgang der
Entsorgung der Kadaver miteinbezogen werden.
In Revieren ohne auffällige Fallwildzahlen und stabilen oder angestiegenen
Besätzen kann die Bejagung selbstverständlich nachhaltig und verantwortungsvoll
durchgeführt werden. Das ohnehin regelmäßig erfolgende Zählen und Erfassen
der aktuellen Besätze im Vorfeld, gepaart mit der Eigenverantwortlichkeit und dem
Verantwortungsbewusstsein der Revierinhaber, bietet die entsprechende
Grundlage.
Eine intensive Bejagung der Prädatoren hilft auch hier, um die
Feldhasenbestände zu stützen.
Das Formular zum Einsenden von Fallwild finden Sie auch hier:
https://www.wildtiermanagement.com/fileadmin/dateien/wildtiermanagement.de/24_09_FO
RMULAR_Wilduntersuchung_V5.pdf