Hegeringausflug Altes Land

Hegeringausflug zu den Berufsjägern des Wiesenbrüterschutzprojektes in Nordkehdingen vom Hegering

Altes Land am 14.06.25

Am 14.06.25 um 13:00 Uhr begrüßte unser Hegeringleiter Peter Silber die interessierten Mitglieder unseres Hegerings Altes Land nach erfolgtem Hörnerklang auf dem Obsthof unseres Mitgliedes Ulrich Beckmann in Freiburg. Nach einleitenden Worten des amtierenden Berufsjägers des Wiesenbrüterschutzprojektes der Naturschutzbehörde des Landkreises Stade Henning Koppelmann und seinem Vorgänger Matten Funck, der nach wie vor noch immer aktiv seinen Kollegen unterstützt. Zum Dank erhielten die beiden Berufsjäger eine kleine Aufmerksamkeit.

Bei der Begrüßung stellten die beiden sich und ihren Beruf mit vielfältigen Aufgaben vor und erklärten, dass die Prädatorenbejagung, hauptsächlich von Fuchs, Marder und Marderhund, allerdings auch von unscheinbarerem Raubwild, wie dem Hermelin oder Iltis anfallen würde. Es geht ihnen besonders darum, den Bestand und die Gelege sowie Küken an Wiesenbrütern, wie Rotschenkel, Säbelschnäbler, Kiebitz und Uferschnepfe zu erhalten und zu schützen. Ebenso profitiert das Niederwild von der Bejagung mit verschiedenen Fallen und der Büchse der beiden. Im Anschluss verteilten sich die Mitglieder in möglichst wenige Autos und fuhren in da Revier.

Im Revier angekommen wurden uns mehrere Fallentypen gezeigt, wie hier eine Betonrohrfalle. Die beiden haben uns die einzelnen Funktionen und Einsetzbarkeiten erklärt, sowie Vor- und Nachteile verschiedener Fallentypen, deren Material und Fangerfolge in Kombination mit dem richtigen Standort und Köder bzw. beköderungsarten. Jede Falle ist mit einem Trapmaster Fallenmelder ausgestattet, welcher wie die Fallen und deren Kosten vom Landkreis übernommen werden. Uns wurde beispielhaft gezeigt, wie man eine Falle attraktiv für das Wild macht, um hohen Fangerfolg zu erreichen. Des Weiteren wurde uns eine Kofferfalle direkt in Gewässernähe gezeigt, die zur Bejagung der invasiven Nutrias, aber auch zum Fang von Wasserliebendem Raubwild, wie Marderhund oder Iltis eingesetzt wird. Besonders interessant ist der Kunstbau in Verbindung mit einer Betonrohrfalle, welcher von Matten Funck und Robert Nikolei selbst entwickelt und gebaut wurde. Dieser besitzt als Auslöser nicht wie üblich ein Trittbrett, sondern eine Art Rückenrolle, die auslöst, wenn Raubwild diese beim Einschliefen mit dem Rücken berührt. Somit kann der Fang von Kleinsäugern, wie Ratten, Mäusen oder Mauswieseln ausgeschlossen werden.

Im nächsten Schritt hat man uns eine Betonrohrfalle in Kobination mit Strohballen zur besseren Lockwirkung gezeigt und uns erklärt, wie man Raubwild mit Geruch auf eine Falle aufmerksam macht. Ein sehr wirksames Mittel ist eine Schleppe zum Beispiel mit Aufbruch oder eines Stückes Fallwild über mehrere hundert Meter bis zur Falle und sogar dadurch. Dann hat man uns über die aktive Jagd mit Nacht- und Wärmebildtechnik und deren Wirksamkeit in Verbindung mit einer geeigneten Waffe mit geeignetem Kaliber informiert, sowie über das Verhalten und die Aktivität des Raubwildes bei Nacht. Vielen Beteiligten war nicht bewusst, dass ein Fuchs in einer Nacht bis zu 50 KM unterwegs ist und wie ein Vorstehhund nach Wild sucht. Auf seine hervorragende Nasenleistung wurde auch noch mal hingewiesen.
Im Anschluss wurde auf dem Obsthof Beckmann in Freiburg noch gegrillt und bei kühlen Getränken sich über die Ereignisse des Tages ausgetauscht. Von Henning wurde uns dann noch die Funktionsweise einer
Wieselwippbrettfalle gezeigt, wie sie zu stellen ist und wie man Wild darin abfängt. Zum Abschluss war es für alle ein bereichernder Tag mit großem Lerneffekt. Vielen Dank für die Organisation und an die beiden Profis, dass sie uns einen Einblick in ihre Art der Fallenjagd gegeben haben. Dieser lehrreiche Ausflug motiviert hoffentlich viele Jäger in ihren Revieren Die Raubwildbejagung mit der Falle und der Büchse zu
intensivieren.


Waidmannsheil
Autor: Tom Plathe