Jagen in Namibia

Helmut Dammann-Tamke berichtete zu Beginn der Veranstaltung über die geplanten Änderungen des Niedersächsischen Jagdgesetzes. So schlägt das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium u.a. Veränderungen bei der Hundeausbildung und die Meldung von Fallenstandorten vor. 

Die Teilnehmer bekamen in einem interessanten Vortrag zum Thema „Jagen in Namibia“ einen exklusiven Einblick durch Johann und Andrea Thiesen, die derzeit in Deutschland zu Gast sind und in 4. Generation eine Farm in Namibia betreiben. Die Haupteinnahmequellen ihrer Farm sind die Rinderzucht und der Jagdtourismus sowie der Vertrieb von Holzkohle.

In Namibia gibt es ca. 300 registrierte Jagdfarmen, so dass beim Tourismus 3-5% der Bettenbelegungen im Bereich des Jagdtourismus verortet sind, die jedoch 25% der Tourismuseinnahmen generieren. Die Jagdfarmen sind im namibischen Berufsjagdverband NAPHA organisiert, der sich für den Erhalt der Natur einsetzt, für den Nachhaltigkeitsdenken im Vordergrund steht und damit das Jagen mit der Natur und die damit einhergehende Entnahme „reifer“ Trophäen propagiert. Da die Nutztierhaltung mit den Wildtieren konkurriert, führte dies über Jahrzehnte zu einer erheblichen Reduzierung der Wildpopulation. Erst durch die Einführung der Trophäenjagd und den damit verbundenen Einnahmen konnte die Wildtierpopulation sich wieder regenerieren. Ein Verbot der Trophäenjagd hätte daher nicht nur unmittelbaren Einfluss auf Arbeitsplätze in Namibia, sondern auch den Naturschutzprojekten würde weniger Geld zur Verfügung stehen und damit wäre die Hege und Pflege in Gefahr.

Die Farmen von Johann und Andrea Thiesen befinden sich in Otjimbuku und Ojoruharui und umfassen ein Areal von ca. 60.000 ha. Die Beiden bieten Jagdreisen auf ihre Farm an und organisieren ein faszinierendes Jagderlebnis. Auf ihrer Farm können Oryx, Kudus, Warzenschweine und vieles mehr gejagt werden. Mit den Einnahmen aus dem Jagdtourismus unterstützen die Beiden auch die Kinder ihrer Mitarbeiter durch die Zurverfügungstellung von Schulkleidung, Schulmaterialien und vielem mehr. Im Rahmen des Vortrages konnte man auch hautnah mitbekommen wie sich das Leben in Namibia abspielt – es war eine kleine Expedition und Safari für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.