
Pressestatement Datum: 07.10.2025
Jagdgesetzentwurf geht ins parlamentarische Verfahren
Heute wird der Entwurf für die Novelle des Niedersächsischen Landesjagdgesetzes ins
parlamentarische Verfahren eingebracht. Helmut Dammann-Tamke, Präsident der
Landesjägerschaft Niedersachsen e.V (LJN) nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Der Entwurf für die Novelle des Niedersächsischen Jagdgesetzes (NJagdG) ist uns bis zum
jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, insofern können wir auch noch keine inhaltliche Bewertung
vornehmen. Dass die zuständige Ministerin Miriam Staudte heute im Rahmen einer
Pressekonferenz Inhalte des Entwurfs der Öffentlichkeit vorstellt bzw. der Entwurf einigen
Medienhäusern offensichtlich bereits vorliegt, ohne einem der wichtigsten Verbände in diesem
Verfahren diesen Entwurf zur Kenntnis zu geben, zeugt nicht von einer Souveränität der Hausspitze
in diesem Verfahren. Zudem sorgt es sicher nicht dafür, verloren gegangenes Vertrauen
wiederherzustellen. Das wäre der Ministerin aber dringend anzuraten, angesichts der enormen
ehrenamtlichen Leistungen, die die Jägerinnen und Jäger in Niedersachsen tagtäglich zugunsten
des Allgemeinwohls erbringen.
Am 30. Januar 2025 sind 20.000 Teilnehmer unserem Aufruf zur Demonstration gegen die von der
Ministerin geplanten Änderungen des NJagdG gefolgt. Wir erwarten daher, dass sich die beiden
regierungstragenden Fraktionen von SPD und Bündnis90/Die Grünen und insbesondere auch die
Niedersächsische Landwirtschaftsministerin an die unmittelbar vor und während dieser
Großdemonstration gemachten Zusagen halten und die von uns formulierten roten Linien,
insbesondere bei der Jagdhundeausbildung, nicht angetastet werden. Wir begrüßen, dass es bei
der Jagdhundeausbildung keine Änderung im Jagdgesetz geben wird. Klar ist, es darf aber auch
keine Änderungen „durch die Hintertür“ im Wege einer Verordnung geben.
“Die Ausbildung am lebenden Tier bleibt vollständig erhalten“, hieß es in diesem Zusammenhang
insbesondere klarstellend auch noch einmal von der SPD-Fraktion. Dahinter gehen wir nicht zurück
und dahinter können auch die politisch Verantwortlichen nicht zurück, ohne sich des Vorwurfs des
Wortbruchs und der Täuschung der niedersächsischen Jägerinnen und Jäger auszusetzen.
Ein modernes und tierschutzgerechtes Jagdgesetz, wie wir es auch derzeit haben, muss zwingend
die fachliche Expertise der Jägerschaft berücksichtigen und darf nicht ideologischen Vorstellungen
oder Zurufen folgen. Das gilt für die Jagdhundeausbildung, das gilt für die Baujagd und das gilt für
alle anderen Bereiche der Jagd. Gegen unsinnige, ideologisch geprägte Verbote und für ein
tierschutzgerechtes Landesjagdgesetz sind wir am 30. Januar 2025 auf die Straße gegangen und
das bleibt unser Ziel. Insofern werden wir, sobald uns dieser Entwurf im Rahmen der
Verbandsbeteiligung vorliegt, diesen inhaltlich sehr genau prüfen und unsere weiteren Schritte
abwägen.“