
Brest und Aspe ziehen Jäger, Landwirte und Behörden zum Schutz des Rebhuhns und damit zum
Artenschutz im Landkreis Stade an einem Strang. Gemeinsam sorgen sie mit einem aufwändigen
Artenschutzprojekt dafür, den sinkenden Zahlen beim Besatz des Rebhuhns (perdix perdix)
entgegenzuwirken. Bei einer Rundfahrt durch die Feldmark haben die Jägerinnen und Jäger
Vertretern der Jägerschaft, des Landkreises und ihrer Förderer wie der DOW und der Bingo-
Umweltstiftung erste Erfolge des Projekts gezeigt.
Das Rebhuhn wird seit dem Rückgang der Bestände in den 90er Jahren von den Jägerinnen und
Jägern in Aspe nicht mehr bejagt, sondern man sorgt mit vielfältigen Maßnahmen dafür, dass ihre
Lebensräume verbessert werden. Hierzu gehören das Anlegen von Blühstreifen und das Mulchen von
kommunalen Weg- und Feldrändern nach der Brutzeit des Rebhuhn. Im Revier wurde ein Biotop
angelegt und Wasserläufe werden bewusst offengelassen. In Notzeiten wird mit Futtereimern
Nahrung angeboten. Zudem sorgt man mit dem Prädationsmanagement durch Betonrohrfallen dafür,
die natürlichen Feinde des Rebhuhns wie Füchse, Marder, Marderhunde, aber auch Waschbären zu
minimieren. Der Landkreis Stade unterstützt die Projekte finanziell und ist beratend tätig. 35.000 Euro
aus der Jagdabgabe und 100.000 Euro aus dem Naturschutzfonds fließen in diese Projekte.
Die Jägerschaft ist genauso wie die lokale Landwirtschaft, an einem nachhaltigen Umgang mit der
Natur interessiert. Von dem Projekt profitieren auch viele andere Arten. Wenn es dem Rebhuhn in der
Natur gut geht, geht es auch den anderen Tierarten gut. Dies wurde auch durch die Jägerinnen und
Jäger vor Ort bestätigt. „Wir sehen jede Menge Kiebitze, die ihre Brut erfolgreich realisieren können “,
bestätigte der Brester Jäger und Landwirt Christoph Wölfel.
In Brest und Aspe ist die Rebhuhn-Population im ersten Projektjahr um zwölf Prozent gewachsen, in
Kutenholz hat sie sich im Laufe weniger Jahre inzwischen sogar verdoppelt. „Das alles ist nur durch
den Einsatz der Jäger möglich, denen hier mein allergrößter Dank für ihren Einsatz für den Natur- und
Artenschutz gilt“, sagt Landrat Seefried.
Die Jägerschaft im Landkreis Stade e.V. führt derzeit Rebhuhn-Schutzprojekte in Ohrensen,
Oldendorf, Mulsum, Kutenholz, Aspe und Brest auf einer Fläche von mehr als 10.000 ha durch.
„Unsere Jägerinnen und Jäger im Landkreis Stade leisten einen so wichtigen Beitrag zur Steigerung
des Rebhuhnbestandes, aber auch vieler anderer Tierarten. Dies ist gelebter Naturschutz“, so der
Vorsitzende Jens Hariefeld, der sich selbst in Kutenholz für das Rebhuhnschutz-Projekt engagiert.
Daher ergriff der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen Helmut Dammann-Tamke im
Rahmen der Projektvorstellung die Gelegenheit und zeichnete Jens Hariefeld als Projektleiter des
Rebhuhnschutzsprojektes auf der Stader Geest, mit der Ehrennadel der Landesjägerschaft in Bronze
aus und dankte ihm für seinen Einsatz.

