Landesjägerschaft reagiert auf SPD-Antworten in den Wahlprüfsteinen
Im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament hat der Deutsche Jagdverband e.V. (DJV) Wahlprüfsteine an alle relevanten politischen Parteien versandt. Da etwa 80 Prozent der politischen Entscheidungen, die in EU-Ländern die Jagd beeinflussen in Brüssel getroffen werden, sind diese Wahlprüfsteine für alle Jägerinnen und Jäger von besonderer Bedeutung – auch und gerade in Niedersachsen – nach NRW dem Bundesland, mit den meisten organisierten Jägerinnen und Jägern unter dem Dach des DJV.
Im Regelfall bestätigen solche Wahlprüfsteine die Grundsatzpositionen der jeweiligen politischen Parteien zu dem entsprechend abgefragten Themenbereich. Was allerdings nun in diesem konkreten Fall im Namen der SPD an Antworten zu den Fragestellungen formuliert wurde, geht darüber weit hinaus. Insbesondere die Antworten auf die Fragen 1 und 2 erzeugen unter den über 60.000 organisierten Jägerinnen und Jägern in Niedersachsen Fassungslosigkeit:
Die Antworten der SPD zu den Themenbereichen Wolf und Artenschutz inkl. Fangjagd (Fragen 1 und 2) sind nicht nur geprägt von fachlicher Unkenntnis, sondern sie verkennen und negieren auch die Probleme der Bevölkerung im ländlichen Raum.Darüber hinaus wird anhand dieser zwei Beispiele deutlich, dass alle Aussagen in Koalitionsverträgen zum Thema Wolf (im Bund wie in Niedersachsen), aber auch zum Thema Erhalt der Artenvielfalt, nichts weiter sind als durchschaubare Lippenbekenntnisse und „Verleitfährten“.
Ausweislich der Antworten zum Wolf ist festzustellen, sich die SPD von ihrem eigenen Ziel, der Einführung eines „regional differenzierten Bestandsmanagement“, im Koalitionsvertrag auf Bundes- und auf Landesebene verabschiedet hat.
Die getroffene pauschale und undifferenzierte Ablehnung der Fallen- und Baujagd in Gänze, ist nicht nur von Unkenntnis und Vorurteilen geprägt, sie widerspricht auch den Erkenntnissen vieler erfolgreicher Projekte zum Schutz von Bodenbrütern und Wiesenvögeln, für die das Land Niedersachsen eine besondere Verantwortung trägt.
Das Präsidium der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. hat daher bereits am 06. Mai 2024 allen niedersächsischen SPD- Abgeordneten auf Europa-/ Bundes-/ Landesebene und darüber hinaus den 16 niedersächsischen SPD-Landräten in einem deutlichen Brief, die Fassungslosigkeit und das Entsetzen der unter ihrem Dach organisierten mehr als 60.000 Jägerinnen und Jäger deutlich zum Ausdruck gebracht und dringend eine Reaktion zu diesen Punkten eingefordert. Dieser Brief ist im Nachgang auch den Vorsitzenden der 66 Jägerschaften in Niedersachsen übersendet worden.
Zur Pressemeldung des Deutschen Jagdverbandes zu den Wahlprüfsteinen
Quelle Foto: Mross/DJV / DJV / Rolfes/DJV